Zu: "Deutschland schafft sich nicht ab, es setzt sich durch, es geht gar nicht anders"

Es geht um die Schwierigkeit, mit den offensichtlichen Veränderungen fertig zu werden!

Anhänger des Glaubens, dass früher alles schöner war, und Unbewegliche, die fordern, dass alles so bleiben muss, übersehen, dass Lebendiges sich ständig ändert. Das zuerst einmal ganz allgemein. Dem Einzelnen gelingt es manchmal mehr, manchmal weniger, auf die Änderungen Einfluss zu nehmen.

Speziell bei Deutschland schafft sich ab, lautet die Behauptung, alles oder das wofür Deutschland steht, geht zukünftig verloren. Also nicht Deutschland geht verloren, sondern was subjektiv für typisch deutsch gehalten wird.

Die tatsächlichen Gewohnheiten des geschichtlich-sozialen Lebens ändern sich. Schlechte und gute Gewohnheiten greifen um sich, wenn sie sich durchsetzen können. Wegen der schlechten wird oft nach dem Polizeistaat gerufen. Illegale Mülldeponien im Wald als schlechte oder Mülltrennung als gute Gewohnheit sind solche. Letztere kann als typisch deutsch bezeichnet werden. Es gab sie aber früher nicht. Nachtgeschirr zum Fenster raus entleeren war typisch deutsch, ist aber abgeschafft.

Die Dinge sind, wie sie sind, es gilt das Beste daraus zu machen. Aussitzen von Problemen wäre möglich, aber nicht typisch deutsch. Auch dabei bliebe Deutschland erhalten, nur nicht dasjenige, das unsere Altvorderen als ihres wiedererkennen würden.

Selbstheilungskräfte mobilisieren, erfolgreiches Verhalten zu Regeln machen und umgekehrt, Gesetze für Erfolge erlassen, ist Teil des Wandels, nur muss es angepackt werden. Es bleibt nichts anderes übrig.

Wiederum allgemein, damit sich Deutschland nicht abschafft, muss es sich ändern. Wobei das rückwärtsgewandte Deutschlandbild abgeschafft wird.

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